E-Newsletter September 2016
Chancen und Perspektiven im digitalen Umfeld
Inhaltsverzeichnis
- Perspektiven: Weiterentwicklung von Fachkräften
- Interview: Höhere Anforderungen, mehr Chancen
- Exklusiv: FHNW zur Nachwuchsförderung
- Roundtable: Veränderungen und Entwicklungen
- Am Start der Reise: Erfahrungen und Ziele
- Reiseausstattung: Berufliche Entwicklung
- Creative BIM: BIMROOM bei Gruner
- Follow-up: BIM beim Felix Platter-Spital
- Quick Link: Projekt Flughafen Zürich
- Innovation: Brandschutz - Heissbemessung
- Tagungen: Treffen Sie uns persönlich
- Chancen: Bei Gruner an 33 Standorten
- Video: Gruner Gruneko AG live
- Video: Gebäudetechnikplaner gesucht
Die Karriere: eine spannende Reise durch vielfältige Landschaften mit vielen Begegnungen. Treffen Sie auf Ausgelernte, Etablierte, Lehrende und Externe; viele Perspektiven und Chancen, auch im digitalen Umfeld. Neues vom Projekt Flughafen Zürich und zum Thema BIM (Building Information Modeling) finden Sie in dieser Ausgabe.
Perspektiven: Weiterentwicklung von Fachkräften
Michael Müller, Leiter HR der Gruner Gruppe, ist ein Fachmann, wenn es um Rekrutierung geht.
Doch neue Mitarbeitende zu finden ist nicht das einzige wichtige Thema; es geht auch um Kommunikationskompetenz, Karriere, Kader und, und…
Gruner ist in einigen Teilbereichen vom Fachkräftemangel betroffen. Welche Initiativen sind erfolgversprechend um potenzielle Mitarbeitende zu finden?
Wir sprechen den Nachwuchs bei Weiterbildungsveranstaltungen und über verschiedene Karrieremessen an, z.B. das ETH-oder EPFL-Treffen oder die Bewerbermesse in Freiburg. Dabei stellen wir fest, dass attraktive Anstellungsbedingungen, interessante Projekte sowie die Entwicklungsmöglichkeiten auf die Berufsleute anziehend wirken.
Sehr wichtig sind zudem Netzwerke von Führungskräften, beispielsweise über Verbandsaktivitäten. Und zahlreiche Mitarbeitende üben regelmässig Dozententätigkeiten aus, wo sie die Möglichkeit haben, unsere Firma als interessanten, vielversprechenden Arbeitgeber zu positionieren. Zudem ist es unerlässlich, aktiv auf den Social-Media-Kanälen präsent zu sein. Unsere Aufgabe ist es auch, den Nachwuchs selbst auszubilden, zu fördern und damit unseren zukünftigen Bedarf an Fachkräften sicher zu stellen. Die Ausbildung von Lernenden ist uns entsprechend wichtig.
Was müssen Bewerber mitbringen, um interessante Kandidaten zu sein?
Wir suchen unternehmerisch denkende Mitarbeitende, welche motiviert und begeistert an unseren vielfältigen Projekten mitarbeiten. Mitarbeitende, welche sich konstruktiv einbringen und das Unternehmen gemeinsam im Team weiterbringen wollen.
Welche Softskills sind wichtiger geworden?
Softskills waren schon immer wichtig, aber in Zeiten von zunehmend komplexer und anspruchsvoller werdender Projektorganisationen, Digitalisierung und schnellem technischem Wandel machen Kommunikationsfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit und die Fähigkeit, mit andern Menschen Beziehungen zu pflegen oft den entscheidenden Unterschied aus.
Wie hat sich die interne Weiterbildung bei Gruner entwickelt, um auf den sich schnell verändernden Markt zu reagieren?
Wir beobachten den Markt und sind aufgefordert, uns weiterzuentwickeln. Die Weiterbildung wird den Bedürfnissen regelmässig angepasst. Welche Kompetenzen sind zentral? Welche Anforderungen müssen erfüllt werden? Was sind zukunftsfähige Bereiche, die für die Gruner Gruppe wichtig sind? Wir sind auch hier in einem ständigen Wandel.
Bei neuen Themen wie beispielsweise BIM muss sich ein Unternehmen entwickeln und frühzeitig agieren. Was heisst das für die Berufsgruppen und Arbeitsgebiete und wie können wir diese Themen in laufende Prozesse integrieren? Im Fokus stehen Projektmanagement, Führung, Kommunikation und Change Management.
In welchen Bereichen ist Entwicklungspotential bei Gruner, um dem Markt bzw. dessen Bedürfnissen noch besser gerecht zu werden?
Die Gruner Gruppe ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Das prägt und hinterlässt auch Spuren. Die Konsolidierungsphasen 2013/2014 sind abgeschlossen. Wir werden uns verstärkt darum kümmern, dass sich unsere Mitarbeitenden und die Führungskräfte mit den Herausforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt auseinandersetzen. Dies wird Auswirkungen haben auf die Arbeitsorganisation und Arbeitszeitmodelle.
Wie wichtig sind neue Weiterbildungsmöglichkeiten und welche spielen eine Rolle für die Gruner Gruppe?
Der Gruner Leitsatz bzw. die Vision „Inspirierend für herausragende Leistungen; Innovativ für die Welt von morgen“ funktioniert nur über stetige Weiterentwicklung; damit ist sowohl fachliche als auch persönliche Weiterentwicklung gemeint. Welche Weiterbildung eine Rolle spielt, ist abhängig vom Fachgebiet. Aktuell hat die Thematik BIM in der ganzen Gruppe eine hohe Priorität und geeignete sowie interessierte Mitarbeitende sollen in dieser Thematik gefördert und weitergebildet werden.
Wie werden Mitarbeitende auf Kaderpositionen vorbereitet und gefördert?
Die Kaderförderung ist uns ein zentrales Anliegen. Interne wie externe Massnahmen werden in die Programme zur Karriereentwicklung eingebunden. Basis bilden die jährlichen Fördergespräche, in denen Stärken und Schwächen, Erfolge und Leistungsergebnisse, aber auch die Ziele und Potenziale besprochen werden. Individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten können so in entsprechende Fördermassnahmen einfliessen. Neben der persönlichen Vorbereitung auf die Führungsaufgabe und dem Coaching durch die Vorgesetzten finden für neue Führungskräfte regelmässig Kurse statt. Es ist ein strategisches Ziel der Gruner Gruppe, Führungskräfte wenn immer möglich aus den eigenen Reihen zu rekrutieren.
Welche Angebote bietet Gruner bei der Work-Life-Balance und der Flexibilität der Arbeitsgestaltung?
Die Zeiten haben sich geändert und nicht nur der Nachwuchs ist anspruchsvoller geworden. WorkLife-Balance beschäftigt jeden Mitarbeitenden. Wir prüfen zurzeit neue Arbeitszeitmodelle: wenn ein Mitarbeiter einen Teil seiner Arbeit von zu Hause aus erledigen kann, so gewinnt ein Arbeitgeber merklich an Attraktivität. Dies kann natürlich nur dort erfolgen, wo die Interessen des Betriebs dies zulassen. Auch der Austausch über die Gruppenfirmen hinweg ist zu fördern. So können einerseits Erfahrungen geteilt, Synergien genutzt werden. Anderseits besteht die Möglichkeit, dass bestehende Fachkräfte Abteilungen, die einen erhöhten Bedarf haben, unterstützen.
Welche Perspektiven bietet eine Anstellung bei Gruner? Was macht die Gruppe aus?
Die Gruner Gruppe ist in den anspruchsvollsten Projekten involviert. Sie bietet interessante berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, moderne Arbeitsbedingungen sowie hervorragende Sozialleistungen. Die Gruner Gruppe bietet den Mitarbeitenden das Beste aus zwei Welten: Dynamik und Kollegialität in einem überschaubaren Arbeitsumfeld, Sicherheit und Professionalität eines grossen Unternehmens. Ja, die Gruner Gruppe ist ein attraktiver Arbeitgeber.
Die Weiterentwicklung von Fachkräften ist uns ein Anliegen. Damit das reichhaltige und wertvolle Know-how in unseren Firmen erhalten bleibt, fördern wir den Austausch zwischen jungen und erfahrenen Fachleuten. Unsere Strukturen bieten Freiraum für Mitarbeitende, denen Selbständigkeit und Eigenverantwortung sowie kurze Entscheidungswege wichtig sind.
Höhere Anforderungen, mehr Chancen
Wie verändert die Digitalisierung die Bauplanungsbranche und was macht einen Arbeitgeber attraktiv?
Das sind nur zwei der Fragen, die wir Reto Hagger, Leiter der Region Zürich, Ost- und Innerschweiz bei der Gruner Gruppe, gestellt haben. Er hat an der ETH in Zürich Bauingenieurwesen studiert und an den KS Kaderschulen St. Gallen ein weiterführendes Studium zum Wirtschaftsingenieur absolviert. In der Vergangenheit hat er sich als Lehrer und Referent für die Aus- und Weiterbildung von Studierenden engagiert und hat daher vielseitige Einblicke in das Nachwuchsthema.
Was muss der Nachwuchs heute mitbringen, um erfolgreich zu sein?
Der Nachwuchs bringt nach dem Studium ein gutes Gerüst von technischem Fachwissen mit. Folgende Kompetenzen müssen aber nach dem Studium besonders entwickelt und gefördert werden:
- Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit
- Kommunikationsfähigkeit in der Muttersprache und 1 - 2 Fremdsprachen
- unternehmerisches Denken und Handeln
Sie waren auch in der Weiterbildung künftiger Ingenieure tätig. Wie erleben Sie die Veränderungen auf dem potentiellen Arbeitsmarkt? Welche Gedanken machen sich die Nachwuchskräfte bevor sie ins Berufsleben starten?
Derzeit herrscht ein Mangel an jungen Fachkräften. Das gilt auch für Absolventen eines Bauingenieurstudiums. Die meisten jungen Ingenieurinnen und Ingenieure wollen nach dem 3 bis 5jährigen Studium endlich das theoretische Wissen an konkreten Projekten umsetzen. Einige wenige wechseln komplett die Branche.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung im positiven wie im negativen Sinne bei der Entwicklung und der Bildung?
Bis anhin werden an den schweizerischen Hoch- und Fachhochschulen höchstens vereinzelt Bildungsangebote im Bereich der Digitalisierung angeboten. Neue Arbeitsmethoden, wie sie z.B. unter dem Begriff "BIM" (Building Information Modeling) bekannt sind, müssen sich in der schweizerischen Bauindustrie erst noch etablieren. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir in den nächsten 5 - 10 Jahren einen grossen Entwicklungssprung machen werden; ähnlich, wie das vor etwa 30 Jahren bei der Einführung der CAD-Programme der Fall war.
Wird es in den nächsten Jahren durch die Digitalisierung neue Berufe in der Branche geben und wenn ja, wo sehen sie Entwicklungspotential?
Die Anwendung von sogenannten BIM-Modellen in der Abwicklung von Projekten wird an Zeichner, Konstrukteure und Ingenieure sehr viel höhere Anforderungen stellen. Ich denke deshalb, dass sich vor allem das Berufsbild des Zeichners und Konstrukteurs stark wandeln wird. Wir haben diese Veränderung ja schon einmal bei der Einführung der CAD-Programme erlebt, die den klassischen Berufsalltag des Zeichners und Konstrukteurs stark verändert haben. Diese Entwicklung bietet aber insbesondere für jüngere und initiative Fachkräfte eine Chance, sich weiter zu entwickeln.
Wissen, Informationen und die Spezialisierungen werden immer umfangreicher. Was ist mehr gefragt: der Generalist, der punktuelles Spezialwissen hat oder der Spezialist mit punktuellem Generalwissen?
Was heute auf dem Arbeitsmarkt fehlt, sind Generalisten, die interdisziplinäre Projekte führen können. Spezialisten hat es genügend.
Muss es eine Art Bildungsinitiative geben, um neue Inhalte, Methoden, technologische Möglichkeiten zu integrieren?
Die Bildungsinstitute werden automatisch auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass die Reaktionszeit relativ lang ist.
Zur Persönlichkeits- und Karriereentwicklung gehören Leadership- und Soft-Skills. Wie wird dies in die Ausbildung integriert?
Diese Kompetenzen sind - nebst den fachtechnischen Fähigkeiten - in der Tat sehr wichtig für die Weiterentwicklung junger Führungskräfte. In den Grundstudiengängen an den Hoch- und Fachhochschulen werden dazu praktisch keine Ausbildungen angeboten. Die Studienabsolventen müssen diese Kompetenzen also nach dem Studium "on the job" oder in Nachdiplomstudien erwerben.
Die Suche nach Fachkräften im Ingenieurwesen scheint schwierig. Wie muss sich ein Arbeitgeber positionieren, um auch interessant für den Nachwuchs zu sein?
Die Suche nach guten Ingenieuren gestaltet sich derzeit sehr schwierig. Es fehlen sowohl jüngere als auch erfahrene Fachkräfte. Ein Arbeitgeber ist interessant, wenn er
- die Mitarbeit an (technisch) interessanten Projekten
- Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten
- flexible Arbeitszeitmodelle
anbieten kann. Der Lohn muss aufgrund meiner Erfahrung bei Studienabgängern zwar stimmen; er ist aber selten die ausschlaggebende Grösse.
Was können Erfahrene und Junge jeweils voneinander lernen?
Junge lernen von Erfahrenen, wie die Theorie in der Praxis umgesetzt wird. Erfahrene lernen von Jungen, dass es auch neue und unkonventionelle Wege zur Lösung eines Problems gibt.
Wie stellen Sie sich den idealen Kandidaten/Bewerber vor? Womit muss er glänzen?
Der erste Eindruck zählt! Ein "idealer" Kandidat sollte gut vorbereitet und mit klaren Zielen zum Bewerbungsgespräch erscheinen. Entscheidend sind natürlich auch einwandfreie und vollständige Bewerbungsunterlagen, ein authentisches Auftreten und gute Kommunikationsfähigkeiten.
Exklusiv:
FHNW zur Nachwuchsförderung
Achtung Technik los!
Das ist nur eines von zahlreichen Projekten zur Nachwuchsförderung an der Hochschule für Technik FHNW. Mit Nachwuchs sind nicht nur Maturanten gemeint, sondern auch Kinder und Jugendliche. Studien und Projekte zeigen, dass sich Mädchen und Jungen eher für ein Ingenieurstudium begeistern lassen, wenn sie frühzeitig an Technik herangeführt wurden.
Mit grossem Engagement will man an der FHNW mit verschiedenen Projekten (kids@science, hack an app @FHNW, Faszination Informatik, First Lego League, Nationaler Zukunftstag, Achtung Technik Los!, Sonnenforschung zum Mitmachen, Ferienpass Brugg, JETZ, Real-Tec) für verschiedene Altersgruppen Interesse für Technik wecken - unabhängig vom Bildungsweg.
Bisher sind bei den Knaben oft Pilot, Polizist und Fussballer ganz weit oben auf der Liste der Wunschberufe und bei den Mädchen gehören Lehrerin, Tierärztin oder Sängerin zu den Favoriten. Dass kaum Kinder und Jugendliche davon träumen Ingenieur zu werden liegt kaum an diesem spannenden und vielseitigen Beruf, sondern eher daran, dass Kinder keine realistische Vorstellung vom Tätigkeitsbereich haben.
Clelia Bieler, Verantwortliche für Nachwuchsförderung und Diversity, Hochschule für Technik FHNW, und Prof. Dr. Martin Meyer, Leiter Ausbildung der Hochschule für Technik FHNW haben uns von ihrem Engagement berichtet.
Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht, schon möglichst früh das Interesse von Mädchen und Jungen für die Themen des Ingenieurwesens zu wecken? Zeigt Ihr Engagement bereits Wirkung?
Das Interesse an unseren Angeboten ist generell gross, auch bei Mädchen. Die Projekte sind meist schnell ausgebucht. Tendenziell kann man sagen, dass es mehr Mädchen hat, je jünger die Zielgruppe ist. Die Herausforderung ist, dieses Interesse längerfristig, d.h. zum Beispiel bis zum Start eines Ingenieurstudiums, beizubehalten. Das grosse Interesse von Mädchen an unseren Angeboten hat sich auf jeden Fall bisher noch nicht in steigenden Studentinnenzahlen niedergeschlagen.
Wie sehen solche Aktivitäten oder Aktionen für Kinder und Jugendliche aus?
Wir haben zum Beispiel Ferienangebote wie das MINT-Sommercamp oder hack an app @FHNW. Bei ersterem handelt es sich um ein Sommerferien-Angebot mit verschiedenen Projekten zu Technik und Informatik, primär für Kinder von Mitarbeitenden. Letzteres ist eine IT-Projektwoche für Kinder im Berufswahlalter, welche jeweils während den Herbstferien stattfindet. Wir führen auch Wettbewerbe durch, wie zum Beispiel First Lego League, einen internationalen Robotik-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche, zu welchem wir seitens Hochschule für Technik FHNW eine der Regionalausscheidungen organisieren. Mit girls@science und boys@science bieten wir zudem in Zusammenarbeit mit Schweizer Jugend forscht jeweils im Spätsommer nach Geschlechtern getrennte Studienwochen an. Die Mädchen-Woche läuft gerade aktuell auf dem Campus, und nächste Woche sind die Jungs an der Reihe. Eine Übersicht über die Angebote gibt es hier
Was sind die beliebtesten Veranstaltungen?
Die bereits erwähnten girls@science und boys@science Wochen sind jeweils sehr rasch ausgebucht, sowie auch die IT-Projektwoche hack an app @FHNW. Schaut man die Rückmeldungen der teilnehmenden Kinder an, kommen eigentlich alle Veranstaltungen gut an.
Was kosten die Programme und spielt der finanzielle Aspekt in den Familien eine Rolle bei diesen Angeboten?
Die meisten Angebote sind unentgeltlich, daher spielt die finanzielle Situation eigentlich keine Rolle. Es ist aber so, dass Kinder aus finanziell schwächeren - und vor allem auch bildungsfernen - Familien oft schlechter erreichbar sind. Es nehmen vermehrt Kinder aus bildungsnahen Familien an solchen Veranstaltungen teil.
Der Mangel an Fachkräften macht der Branche zu schaffen. Wo sehen Sie noch Potenziale zur Verbesserung dieser Situation?
Erstens sollen Kinder und Jugendliche bereits früh für Branchen mit Fachkräftemangel begeistert werden. Zweitens kann gerade das Potenzial der Frauen in vielen Bereichen besser genutzt werden. Es gibt zum Beispiel gemäss einer aktuellen Studie eines grossen Personalvermittlers viele ausgebildete Ingenieurinnen, welche nach ein paar Jahren nicht mehr in ihrem angestammten Beruf arbeiten. Die Fachkräfteinitiative des Bundes hat diesen Punkt ebenfalls aufgenommen.
In welchen Disziplinen und Kompetenzen sollte Ihrer Meinung nach der Nachwuchs noch mehr unterstützt oder geschult werden?
Generell im Experimentieren und im selbständigen Problemlösen. Das sind Kompetenzen, welche gerade für ein späteres Ingenieurstudium zentral sind. Zudem braucht es die Unterstützung in den technischen Disziplinen und in der Informatik, da Technik und Informatik als eigenständige Fächer nach wie vor fehlen in den Lehrplänen der obligatorischen Schule.
Wie versuchen Sie Ihre Konzepte auf die sich schnell verändernden Entwicklungen durch Technologien und Digitalisierung anzupassen?
Bezogen auf die Ingenieurausbildung müssen die Ausbildungsinhalte nicht nur aktuell sein, sondern auch einen nachhaltigen Nutzen bieten. D.h. das, was im Studium erlernt wird, muss längerfristig einsetzbar sein. Die Wissensvermittlung muss darum einen Akzent legen auf sattelfeste Grundlagen und lediglich exemplarische Vertiefung in einem Fachgebiet umfassen. Die Absolventinnen und Absolventen müssen sich also an der ersten Arbeitsstelle (und an den folgenden ohnehin) zuerst in die benutzte Technik einarbeiten. Die erwähnte exemplarische fachliche Vertiefung dient darum nicht der Anhäufung von Fachwissen, sondern der Befähigung zum Autodidakt bzw. zur Autodidaktin. Wissen nützt nur, wenn es umgesetzt wird. In der Anwendung sieht das Wissen häufig anders aus als in der Lernphase. Transferfähigkeit ist darum ebenfalls eine Kompetenz, die während des Studiums entwickelt werden muss, z.B. in Form von Projekten aus der Praxis.
Es gibt ein Programm an der FHNW, welches sich mit dem Thema Gleichstellung und Frauenförderung auseinandersetzt. Welche Möglichkeiten sehen Sie um das Ungleichgewicht sowohl in der Ausbildung als auch bei Führungspositionen zu verändern?
Aus Sicht der Ingenieurausbildung ist es wichtig, die Mädchen möglichst früh an Technik heranzuführen, aber auch kontinuierlich mit Technik in Verbindung zu bringen. Eine punktuelle frühe Förderung bringt nicht viel, wenn die Mädchen danach bis zu ihrer Studienwahl nicht mehr mit Technik in Berührung kommen. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, unsere Studiengänge interdisziplinärer zu gestalten und damit ein modernes, auch sehr interaktives Bild von Ingenieur- und Informatikstudiengängen zu zeigen. Mit der Informatik-Profilierung iCompetence, welche Informatik, Design und Management verbindet, haben wir seit deren Einführung im Jahr 2010 einen konstanten Frauenanteil von ca. 30%, was im gesamtschweizerischen Vergleich überdurchschnittlich ist. Zudem läuft momentan eine Studie zur Untersuchung verschiedener technischer Studiengänge auf deren Gendergerechtigkeit. Erste Resultate dazu sind 2017 zu erwarten.
In Bezug auf Frauen in Führungspositionen sind vermehrt die Unternehmen in der Pflicht. Sie müssen nicht nur günstige Rahmenbedingungen schaffen für Frauen mit Familie, sondern auch eine für verschiedene Lebensläufe und Karrierewege offene Unternehmenskultur schaffen, welche zum Beispiel auch nicht ganz geradlinige Karriereverläufe anerkennt. Mehr Diversity in Führungsgremien ist bewiesenermassen förderlich für den Unternehmenserfolg. Dazu gehört auch ein einigermassen ausgewogenes Geschlechterverhältnis. An der FHNW läuft momentan eine weitere Studie, um die Kultur an den verschiedenen Hochschulen zu untersuchen und mögliche Karrierehemmnisse für Frauen zu identifizieren. Erste Resultate dazu sind ebenfalls 2017 zu erwarten.
Wie wichtig sind Beziehungen und das Networking und wie können Frauen in diese oft langjährigen Zirkel eingebunden werden?
Gute Beziehungen und Networking sind äusserst wichtig, und da liegt zum Teil genau der Hund begraben: Viele dieser langjährigen Zirkel sind männlich geprägt und die Mitglieder bewegen sich unter ihresgleichen. Es gibt Frauennetzwerke, wie z.B. der Schweizerische Verein der Ingenieurinnen SVIN. Solche Netzwerke sind wichtig und auch sehr hilfreich für die Frauen. Es ist aber genauso wichtig, dass die Frauen vermehrt in den männlich dominierten Netzwerken eine Rolle spielen.
Es entstehen immer schneller neue Studiengänge wie "Civil Engineering and Building Technology" oder "Business Engineering and Production". Wie unterstützen diese neuen Studiengänge das Interesse an Ingenieurthemen zu wecken?
Es geht primär darum, die Studierenden überhaupt zu erreichen. Die Hoffnung ist also, dass sich in der Vielfalt der Studiengänge schon etwas finden lässt. Es sei denn, es ist mehr Unübersichtlichkeit als Vielfalt. Man muss auch aufpassen, dass es nicht reine Nomenklatur ist. "Bauingenieurwesen" und "Civil Engineering" ist dasselbe. Neue Felder tun sich schon ab und zu auf, z.B. gab es früher kein "Wirtschaftsingenieurwesen". Wenn eine Schule jetzt so etwas ins Leben ruft, dann heisst es "Business Engineering".
Wie müssen sich Lehrkräfte weiterbilden, um dem sich ständig wandelnden Markt gerecht zu werden?
Die Herausforderung liegt beim Didaktischen, denn zu Gunsten der oben erwähnten Kompetenzen "Transferfähigkeit" und "Befähigung zum Autodidakten" muss die Lernform ändern. In unserer sog. "Projektschiene" erarbeiten sich die Dozierenden die neuen Lernformen zusammen mit den Studierenden. Da blicken wir auf 10 Jahre Aufbau- und Verbesserungsarbeit zurück, flankiert von zahlreichen Workshops, Weiterbildungsklausuren usw.
Roundtable-Gespräch
über Veränderungen und Entwicklungen
Das Ingenieurwesen hat eine lange und erfolgreiche Geschichte, und Zeitzeugen der Ingenieurkompetenz sind allgegenwärtig. Vieles hat sich in den Jahren verändert, so zum Beispiel die Arbeitsmethodik.
Das bestätigen Stephan Hofer (SH), Matthias Ensinger (ME) sowie Ivo Stalder (IS), Ingenieure bei der Gruner Wepf AG, St. Gallen. Was sich noch verändert hat, worauf es bei der Ausbildung zum Ingenieur heute besonders ankommt und welche Herausforderungen gemeistert werden müssen, haben wir in einem Roundtable-Gespräch erfahren.
Technische Entwicklungen, neue wirtschaftliche und arbeitsorganisatorische Strukturen, der Preis- und Konkurrenzdruck, die Marktsituation – viele Faktoren haben einen Einfluss auf die Entwicklung des Ingenieurwesens. Was hat sich in den letzten Jahren konkret verändert?
ME: Der Faktor Zeit hat sich stark verändert. Während man vor 20 Jahren noch Zeit hatte, Projekte teils über Monate hinweg vorauszuplanen und vorzubereiten, ist heute alles viel hektischer. Der Auftrag kommt später, muss aber auch rascher fertig sein.
SH: Die Mentalität von Bauherren hat sich ebenfalls verändert. Es ist alles viel schnelllebiger geworden. Die Orientierungsphase ist verkürzt, die Ausführungsphase ebenso, im Hochbau fehlt die Winterpause, im Tiefbau fehlt die Sommerpause. Es wird praktisch das ganze Jahr über projektiert und gebaut. Sobald die Finanzierungen stehen, muss das Projekt gestartet werden, um im Investitionsplan zu bleiben. Die «eingesparte» Zeit fehlt den Planern.
Nachtarbeit gilt heute sowohl auf Bahn- als auch auf Strassenbaustellen, denn der Verkehrsfluss respektive die Aufrechterhaltung des Nationalstrassenbetriebs hat erste Priorität. Noch mehr Zeit wird mit Beschleunigungsmassnahmen eingespart, wie Einhausung, Baustellenheizung im Winter oder Arbeiten im Zweischichtbetrieb.
ME: Als Ingenieur muss man immer einen Schritt voraus sein, weil sonst die Zeit fehlt, zu reagieren. Das war früher nicht so ausgeprägt. Im privaten Bausektor, besonders bei Grossprojekten, ist manchmal nicht einmal die Budgetplanung bis zur Fertigstellung gewährleistet. So kann es zu Unterbrüchen kommen, von denen die Mitarbeitenden auf der Baustelle und im Planungsbüro betroffen sind. Das Risiko bei den Projekten hat sich verändert. Man wird schneller mit der Schuldfrage, gerechtfertigt oder auch nicht, konfrontiert.
Ivo Stalder, haben Sie diesen Termindruck auch schon zu spüren bekommen in den paar Monaten, in denen Sie bei der Gruner Wepf AG arbeiten?
IS: Auf jeden Fall. Man spürt schon, dass da was geht. Die Termine werden vorgegeben und sie müssen bedingungslos eingehalten werden. Und man tut relativ viel dafür, dass es funktioniert.
Welche drei Eigenschaften soll ein Ingenieur aus Ihrer Sicht unbedingt mitbringen?
IS: An erster Stelle kommt für mich das saubere Arbeiten; deshalb sollte man, zweitens, beim Abarbeiten seiner Aufgabe geduldig sein, gelassen bleiben und sich nicht ablenken lassen von E-Mails und Anrufen. Ganz wichtig sind der Teamgedanke und die Teamfähigkeit; das Team sollte wie eine kleine Familie gesehen werden.
SH: Natürlich muss ein Ingenieur die technische Kompetenz mitbringen und Probleme aus seinem Fachgebiet lösen können, aber Teamgeist und der Anteil der Sozialkompetenz werden heute immer noch unterschätzt.
ME: Ich stimme alledem zu. Es gibt aber noch weitere Eigenschaften, die ich wichtig finde: Man muss Freude haben am Beruf, Herzblut mitbringen und sich mit der Aufgabe identifizieren. Das spürt der Bauherr.
Warum seid ihr Ingenieure geworden?
ME: Als ich mich damals für eine Studienrichtung entscheiden musste, interessierten mich die Themen Archäologie, Rechtswissenschaften und das Bauingenieurwesen. Da ich schon immer eher technisch orientiert war, und bereits als Jugendlicher in den Ferien sehr gerne auf dem Bau gejobbt habe, entschied ich mich für ein Studium zum Bauingenieur. Ich würde es heute wieder so machen. In diesem Sinne ist mein Beruf meine Berufung.
SH: Bauingenieur war nicht von Anfang an mein Wunschberuf. Ich habe mich auch über die Studienrichtungen Elektroingenieur und Maschineningenieur informiert. Sie waren mir jedoch zu weit weg vom praktischen Teil. Heute kann ich sagen, dass ich mit dem Studium zum Bauingenieur genau die richtige Wahl getroffen habe und es ebenfalls zur Berufung wurde.
IS: Bei mir war es ganz anders. Ich wollte eigentlich etwas Handwerkliches machen. Nach Rückenbeschwerden ging ich wieder zur Schule und wusste nun, dass es in Richtung Bauwesen gehen sollte, wobei mich das Technische eher interessierte als Mathematik und Physik. Ich habe mich auch entschieden, nicht den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, sondern ein bisschen mehr zu investieren. Und das hat sich gelohnt! Bis jetzt ist es wunderbar.
Die ETH Zürich ist eine massgebende Ausbildungsstätte für Ingenieure. Hat ein Absolvent einer Fachhochschule die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt wie ein ETH-Absolvent?
SH: Ich glaube, heute kann man mit einem FH-Abschluss ebenso Kariere machen. Vor 10 bis 15 Jahren wäre das noch schwierig gewesen. Da ging es ab einem bestimmten Level nicht weiter. Heute sind die Chancen zumindest besser. Die Ausbildungen an der ETH und an Fachhochschulen sind verschieden, aber auch die Einsatzgebiete unterscheiden sich. Gebraucht werden beide. Man muss die Leute einfach am richtigen Ort einsetzen und ihre Stärken und Interessen einbeziehen. Grundsätzlich muss man aber mindestens 10 Jahre Erfahrungen gesammelt haben, um eine verantwortungsreiche Position erreichen zu können.
ME: Wichtig ist unter dem Strich, dass gute Arbeit abgeliefert wird. Und dass die Bereitschaft da ist, sich stetig weiterzubilden. Wenn der Einsatz stimmt, spielen die Herkunft und der Ausbildungsort keine Rolle.
Sind Sie zufrieden mit der Ausbildung der jungen Ingenieure? Entwickeln sie in der Hochschulausbildung die Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen, die sie im beruflichen Alltag benötigen?
ME: Die Sozialkompetenzen sollten bereits im Elternhaus erworben werden, nicht erst in der Schule. Die Ausbildung im technischen Bereich ist gut. An der ETH könnte man vielleicht das Praxisbezogene noch etwas verstärken, aber dies hat wahrscheinlich im kompakten Lehrplan keinen Platz mehr. Die Praxis kann man sich auch in den ersten fünf bis zehn Jahren zum Beispiel auf der Baustelle, als Bauleiter aneignen. Im hektischen Alltag kann man die Theorie hingegen nicht so rasch nachholen. Ich empfehle jedenfalls allen, dass sie in den ersten beiden Jahren ihre Fühler in alle Bereiche ausstrecken: Hochbau, Tiefbau, Wasserbau und Brücken, bevor sie sich später für einen Schwerpunkt entscheiden.
SH: Wir haben eine ganze Menge toller junger Ingenieure mit einer guten Ausbildung. Es braucht aber auch die praktische Erfahrung, welche einen grossen Teil der Kompetenz ausmacht. In den Fachhochschulen wird der Fokus weniger auf das selbstständige Arbeiten gelegt; an der ETH geht es gar nicht ohne.
Ivo Stalder, welche kurzfristigen oder längerfristigen Ziele haben Sie für Ihre Karriere?
IS: Natürlich wäre es schön, wenn man etwas rascher vorwärtskommen würde. Aber es gibt einfach so viele Details, die man am Anfang noch nicht komplett durchschaut, gerade im Hinblick auf politische oder strategische Aspekte, dass ich lieber zwei bis drei Jahre länger Erfahrungen sammle und an Sicherheit gewinne.
Der Trend zur Digitalisierung und zu intelligenten Technologien beeinflusst die Arbeitsmethoden im Ingenieurwesen. Was können die Älteren angesichts dieser Entwicklungen von den Jüngeren lernen?
ME: Digitale Technologien und Geräte werden von den Jungen viel selbstverständlicher und umfassender eingesetzt als von uns alten Hasen. Diesbezüglich können wir sicher noch etwas von den Jungen lernen. Andererseits frage ich mich: Was benötige ich in meiner Situation für meine Tätigkeit?
Als Fazit: Was ist wichtig für den beruflichen Weg?
ME: Wenn man ein Projekt leitet, sollte man den Beteiligten nicht einfach sagen: Es ist so, weil es so ist und schon immer so war. Das ist keine Arbeitsweise und zeugt von zu wenig Sozialkompetenz. Vielmehr sollte man sie ermuntern, ihre Ideen dazu einzubringen. Beim Berufsbeginn sollte man darauf achten, sich eine breite Basis zu erarbeiten. Spezialisieren kann man sich immer noch. Als Generalist kann man in Gremien besser mitreden, als wenn man nur ein einziges Spezialgebiet hat.
SH: Den Rucksack zu füllen, bis man genug Erfahrung gesammelt hat, um grössere Projekte leiten zu können, dauert im Minimum 10 Jahre. Man darf jungen Ingenieuren nicht zu früh zu viel Verantwortung geben. Damit kann man sie «verheizen». Auch wenn das manchmal hart ist für den Einzelnen, so ist es auf lange Sicht besser für alle.
IS: Ich bin noch nicht lange genug im Beruf, als dass ich Erfahrungen weitergeben könnte. Was ich aber abschliessend sagen möchte, ist, dass ich mich bei Gruner gut betreut fühle und dass ich bei Unsicherheiten von allen Seiten Unterstützung erhalte. Das Gotte-/Götti-Prinzip, bei dem man als neuer Mitarbeitender eine Art Mentor an die Seite gestellt bekommt, finde ich genial.
Am Start der Reise: Ausgelernte über ihre Erfahrungen und Ziele
Im Sommer haben 13 Lernende ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen. Mit 2 ehemaligen Lernenden, Michel Monzon und Jelena Tubak, haben wir über Ihre Erfahrungen und Ziele gesprochen.
Michel Monzon, Elektroplaner EFZ, Gruner Kiwi AG
Michel Monzon, Sie haben eine Ausbildung zum Elektroplaner absolviert. Was war für Sie ausschlaggebend für die Wahl dieses Berufes und für die Wahl des Lehrbetriebes?
Den Beruf habe ich hauptsächlich gewählt, weil ich mich schon immer für Technik interessiert habe und weil es auf der Basis der Elektrotechnik viele Weiterbildungsmöglichkeiten gibt, ohne dass man zusätzlich die Berufsmaturitätsschule absolvieren muss. Während der Schnupperlehre haben mich das kollegiale Arbeitsklima und die grossen Projekte am meisten beeindruckt; und so habe ich mich für diesen Lehrbetrieb entschieden.
Fühlten Sie sich gut durch die Lehrjahre begleitet?
Ja, ich hatte immer mindestens einen fest zugewiesenen Betreuer zur Seite, mit dem ich schulische und auch praktische Probleme lösen konnte. Auch sonst war jeder andere Mitarbeiter bereit, mir weiterzuhelfen.
Hatten Sie auch schon mal Zweifel an Ihrer Berufswahl?
Teilweise kamen schon mal Zweifel auf, als ich in der Berufsschule nicht nur sehr gute Noten erzielte, ob es wirklich das richtige Gebiet für mich ist. Wenn ich jedoch zurück blicke, bin ich froh, dass ich bei diesem Beruf geblieben bin.
Sie arbeiten nun in einer Festanstellung in Ihrem ehemaligen Lehrbetrieb. Warum sind Sie bei Gruner geblieben?
Das Arbeitsklima, die flexible Arbeitszeit, das Gleitzeit-Modell und die gute Unterstützung der Weiterbildung der Arbeitnehmer gefallen mir sehr.
Das heisst, Sie arbeiten gerne bei Gruner, weil....
….ein sehr guter Teamgeist zwischen allen Mitarbeitern herrscht und die Projekte spannend und abwechslungsreich sind.
Decken sich Ihre Vorstellungen von Ihrem Beruf mit der Realität?
Der Berufsalltag deckt sich grösstenteils mit dem, was mir in der Schnupperlehre und während der Lehrzeit mit auf den Weg gegeben wurde.
Was ist das Spannende an den Projekten, an denen Sie arbeiten?
Jedes Projekt bringt seine eigenen Hürden und Anforderungen mit sich. Dadurch, dass wir mehrheitlich Grossprojekte betreuen, ist jedes Projekt anders; so bleibt die Arbeit abwechslungsreich und wird nicht langweilig.
Was macht am meisten Freude in diesem Beruf?
Die abwechslungsreichen Aufgaben, das Arbeiten im Team und das Arbeiten mit CAD.
Welche Ziele haben Sie für Ihre weitere berufliche Entwicklung? Wo sehen Sie sich beruflich in fünf Jahren?
Momentan möchte ich erst einmal ein wenig Arbeitserfahrung sammeln und Geld verdienen, bevor ich eine Weiterbildung starte, sodass ich mir eine finanzielle Basis schaffen kann. Später werde ich vermutlich eine Weiterbildung in Richtung Elektrotechnik absolvieren.
Jelena Tubak, Zeichner EFZ FR Ingenieurbau, Gruner Wepf AG, St. Gallen
Jelena Tubak, Sie haben sich für eine Lehre als Zeichnerin EFZ FR Ingenieurbau entschieden. Was war für Sie ausschlaggebend für die Wahl dieses Berufes und für die Wahl des Lehrbetriebes?
In der Sekundarschule war mein Lieblingsfach Mathematik. Ich merkte schon früh, dass mir das technische Zeichnen und Überlegen viel Spass machte. In meiner Schnupperwoche bei der Gruner Wepf AG in der Niederlassung (NL) Teufen hat es mir auf Anhieb gefallen und ich war sehr froh, dass ich die Lehrstelle bekommen habe.
«Technik ist doch Männersache». Sind Sie mit dieser immer noch gängigen Meinung einverstanden?
Nein, absolut nicht. Man sieht heutzutage immer mehr Frauen, die einen technischen Beruf ausüben oder einen technischen Studiengang absolvieren. Gerade bei uns in Teufen haben wir mit mir zwei Zeichnerinnen und eine Ingenieurin. Das macht in unserem Team schon fast 25 Prozent aus.
Fühlten Sie sich gut durch die Lehrjahre begleitet?
Ja, in den vier Lehrjahren durfte ich viele verschiedene Dinge konstruieren und ich wurde dabei immer gut betreut. Die Erfahrungen, waren für mich sehr hilfreich, und haben mir schliesslich die Lehrabschlussprüfung mit einem positiven Ergebnis ermöglicht.
Sie arbeiten nun in einer Festanstellung in Ihrem ehemaligen Lehrbetrieb. Warum sind Sie bei Gruner geblieben?
Weil mir die Zusammenarbeit im Team sehr viel Spass gemacht hat während meiner Lehre.
Das heisst, Sie arbeiten gerne bei Gruner, weil…
…. mir die Vielfältigkeit in der Firma sehr gut gefällt.
Decken sich Ihre Vorstellungen von Ihrem Beruf mit der Realität?
Ja, das habe ich durch die vier Jahre in der Lehre erkannt.
Was ist das Spannende an den Projekten, an denen Sie arbeiten?
Es sind immer wieder neue Herausforderungen. Man lernt bei jedem Projekt etwas dazu.
Was macht am meisten Freude in diesem Beruf?
Das man das Gezeichnete auf der Baustelle erbaut sehen kann.
Welche Ziele haben Sie für Ihre berufliche Entwicklung? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Für das Erste möchte ich noch mehr Arbeitserfahrung sammeln. Irgendwann möchte ich mich weiterbilden und voraussichtlich in dieser Branche weiterarbeiten.
"Reiseausstattung"
für die berufliche Entwicklung
Ob alter VW-Bulli oder Porsche, das ist am Ende eine Frage des Stils oder Lebensphilosophie. Aber es gibt Gepäck, das nicht fehlen sollte:
Das Notfallset – die Weiterbildung
Nicht auf Vorrat lernen, sondern mit einem konkreten Ziel und einer konkreten Aufgabe, um Erlerntes direkt umzusetzen.
Der Ersatzreifen – lösungsorientiertes Denken
Keine Angst vor Problemen haben; das Wort besagt nur, dass eine Situation optimiert werden kann oder muss; es ist kein Weltuntergang und es gibt (fast) immer Lösungen.
Das Navigationsgerät oder die Strassenkarte – Flexibilität, Veränderungswille, Neues zulassen
Offen sein für Neues und für zukunftsorientierte Optionen, auch wenn es bedeutet, dass man selbst etwas investieren muss und wieder Neues lernen muss; Wege ändern sich und das ist gut so.
Reisevorbereitung - 20 Minuten-Investment
Sich eigene Regeln aufstellen wie z.B. die 20-Minuten-Regel. Jeden Tag 20 Minuten in die eigene Entwicklung investieren; das Ergebnis wird nach einem Jahr überraschend sein. Ziele festlegen: Was ist mir wichtig, was will ich lernen, was interessiert mich, was bringt mich - auch persönlich - weiter? Eine Sprache? Neue Entwicklungen kennenlernen im eigenen Berufsfeld? Eine digitale Methode anwenden können? Es ist wie dem Sport: nicht nur darüber lesen, sondern machen.
10 wichtige „Fahr“-Eigenschaften:
- Mut
- Phantasie
- Innovationsgeist
- Kommunikationsfähigkeit
- Selbstmotivation
- Selbstständigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- über den Tellerrand schauen
- Selbstreflektion
- Teamfähigkeit / Empathie
Zitat Peter Drucker, US-amerikanischer Theoretiker 1909-2005:
"Management bedeutet, die Dinge richtig zu tun. Führung bedeutet, die richtigen Dinge zu tun."
Creative BIM:
BIMROOM bei Gruner
Es "BIMt" gewaltig. In der Baubranche, bei Gruner und im Speziellen seit einiger Zeit im Creative BIMROOM bei der Gruner Gruneko AG in Basel.
Mit neuen Technologien ist es wie mit allen herausfordernden Aufgaben: Man kann sie ignorieren, akzeptieren, hoffen, dass sie vorüberziehen oder sich hineinstürzen und mit Freude an der Herausforderung die Entwicklung fördern. Wenig überraschend hat man sich in der Gruner Gruppe für letzteres entschieden; seit jeher setzt man im Unternehmen auf neue Technologien, entwickelt neue Software und Arbeitsmethoden und implementiert sie in die alltäglichen Ablaufprozesse.
Der Creative BIMROOM ist ein Projektraum für Kollaborationen und Kooperationen. Innovative Arbeitsweisen und Methoden mit BIM werden gefördert und verschiedene Gewerke zusammengebracht; hier kann getestet, analysiert, überprüft, optimiert und sich ausgetauscht werden. Die Erfahrungen fliessen zur fortlaufenden Optimierung in die nächsten Projekte ein. Der Aufbau von Kernkompetenzen im Umgang mit der BIM-Methode wird dadurch fokussiert. Die Implementation erfolgt unter dem Motto:
DON'T THINK TOO MUCH, TRY SOMETHING NEW.
Follow-up:
BIM beim Felix Platter-Spital
Der Bau des Felix Platter-Spitals in Basel geht zügig voran; das kann man eindrücklich auf den Webcam-Bildern nachverfolgen. Und so geht es mit dem Gebäude auch wie mit BIM: Es entwickelt sich, ist im Aufbau, noch nicht ganz perfekt, aber alle wissen, dass es sich am Ende als Erfolg zeigen wird.
Es war eine gute Herangehensweise die BIM-Methode bereits in den Wettbewerb aufzunehmen. So war von Anfang an klar, dass nicht nur ein neues Spital entsteht, sondern ein planungsmethodischer Prototyp. Hier ein paar Worte zum aktuellen BIM-Planungsprozess:
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Die laufende Qualitätssicherung ist durch den IFC-Austausch einfacher und konsequenter.
Es gibt im Planungsprozess Änderungen, welche manchmal nicht umgehend kommuniziert werden (können). Hier hat ein regelmässiger Abgleich und Kollisionscheck der IFC-Modelle den Vorteil diese Veränderungen zu erkennen. Während eines konventionellen Planungsprozesses werden Korrekturen gelegentlich erst mit einer Zeitverzögerung entdeckt. -
Ein digitaler Soll-Ist-Vergleich kann viel effizienter durchgeführt werden.
Das erstellte Gebäude wird vom Gruner Geometer mittels Punktwolke aufgenommen. Diese wird mit dem IFC verglichen, um den digitalen Soll-Ist-Vergleich aufzuzeigen. -
Mit der Kommunikation über das BCF-Format ist eine lückenlose Verfolgung der Anmerkungen und Kollisionen machbar.
Dies bedarf aber des richtigen Umgangs mit Elementen, welche z.B. nicht gelöscht werden dürfen.
Eine rollende Planung ist prinzipiell schwierig mit einem standardisierten BIM-Prozess in Einklang zu bringen. Daher ist es für eine konsequente BIM-Planung elementar, Entscheidungen frühzeitig zu treffen. Dies war aufgrund von Änderungen während des Planungsprozesses und der Nutzerabstimmungen parallel zur Ausführungsplanung nicht ideal. Es ist für alle Planungsbeteiligten ein Lernprozess, der uns für die Zukunft viele Chancen aufzeigt und alle darin bestärkt, dass sich die Auseinandersetzung mit diesem Thema lohnt.
Die Abteilung Tragwerke der Gruner AG pusht aufgrund der guten Erfahrung beim Felix-Platter-Spital die Anwendung der BIM-Methode auch bei anderen Projekten und erfährt dabei ein sehr positives Feedback ihrer Planungspartner und Auftraggeber. Besonders bei den Architekten fehlen oft noch die Erfahrungen mit BIM und wir stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite bei der Abwicklung der Projekte.
Quick Link:
Projekt Flughafen Zürich
Erweiterung der Zone A: von Anfang an digital geplant
Im Jahr 2015 zählte er über 26 Millionen Passagiere, die über den Flughafen reisten. Das ist fast eine Million mehr als im Vorjahr. Doch wie begegnet der grösste Flughafen der Schweiz dieser Herausforderung? Indem er sich baulich konstant weiterentwickelt. In die zukünftige Entwicklung der Zone A sind auch die Gruner Kiwi AG sowie die Gruner AG involviert.
Die Zone A im Herzen des Passagierterminals 1 bildet das Eingangstor zum Flughafen Zürich. Ziel ihrer zukünftigen Entwicklung ist neben der Definition der Architektensprache und dem modularen Aufbau der Gebäudeetappen die integrale, funktionale und architektonische Vernetzung mit den benachbarten Funktionsgebäuden und Infrastrukturelementen.
Siegerteam aus dem Submissionsverfahren
Die Flughafen Zürich AG (FZAG) hat 2015 in einem zweistufigen Submissionsverfahren ein Generalplanerteam für diese anspruchsvolle Aufgabe gesucht. Im Siegerteam von steigerconcept AG ist Gruner Kiwi AG für die gesamte Gebäudetechnikplanung, Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär, Elektro- und Gebäudeautomation sowie die Fachkoordination verantwortlich. Für den Brand- und Schallschutz werden die Spezialisten der Gruner AG hinzugezogen.
Nutzungsenergiekonzept und Planungsaufgaben
Basierend auf dem Nutzungsenergiekonzept der Gruner Kiwi AG und den vorhandenen Potenzialen der FZAG werden die neu erstellten Gebäude an die bestehenden Energieleitungen und die vorhandenen Infrastruktur angeschlossen. Dabei stellen sich folgende planerische Herausforderungen:
- Erstellen bzw. Umlegen der Medienkanäle
- Gewährleistung einer hohen Versorgungssicherheit während der ganzen Umbauphasen
- Flexibilität in der Nutzung der neuen Gebäude
- Betriebsoptimierung während der ganzen Umbauphase
- Betriebsoptimierung in Bezug auf niedrige Betriebskosten (Gruner Roschi AG unterstützt hierbei mit Simulationen)
Digitale Planungswerkzeuge – vom 3D-Modell bis zu BIM
Die gesamte Planung erfolgt vom Vorprojekt an konsequent im 3D-Modell über alle Gebäudetechnikgewerke. Hierbei werden die neusten Programme und Planungstools zu Auslegung, Darstellung und zum Controlling eingesetzt. Im Laufe des Projektes bis 2022 werden weitere Methoden wie Building Information Modeling (BIM) in den Planungsprozess integriert werden.
Etappierung der Erweiterung
Teilprojekt 1: Perimeterfreilegung, Umlegen von mehreren grossen Medienkanälen, Erstellen eines Ersatzneubaus für die Mieter und Nutzer der abzubrechenden Gebäude
Teilprojekt 2: Erstellen des Gebäudes A40 als Betonsockelbau für die neue Gepäcksortieranlage (GSA)
Teilprojekt 3: Umbauten in den bestehenden Gebäuden A4 und D2, Installation der GSA-Technik
Nach Fertigstellung im Jahr 2022 wird das Sockelgebäude der GSA den Grundstein für die gesamte Zone A bilden. Die neu erstellten Dachflächen des Gebäudes A40 dienen als Potenzial für die Erweiterung von Terminal A und neuer mehrgeschossiger Gebäude.
Innovation:
Brandschutz - Heissbemessung
Heissbemessung für Gesamttragwerke im Stahlbau. Das neue Vorgehen basiert auf Berechnungsmethoden aus dem Flugzeugbau.
Durch seine hohe Genauigkeit und Effektivität bietet dieses System Mehrwert für Architekten, Bauherren, Generalplaner, Systemstahlbauer und Statiker.
Unsere modernen Berechnungssimulationen ermöglichen durch effizienten Einsatz von numerischen Methoden eine qualitative hochwertige Untersuchung von Teil und Gesamttragwerken in beliebiger Grösse.
Ziel ist die Ermittlung des Feuerwiderstandes von tragenden Gebäudestrukturen, um die Kosten des baulichen Brandschutzes zu verringern. Gleichzeitig können vorhandene bauliche Brandschutzmassnahmen, wie Stahlanstrichsysteme oder Plattenbekleidungen, hinsichtlich Veränderungen oder Störungen in ihrer Schutzwirkung sehr detailliert untersucht und bewertet werden. Somit werden Untersuchungen in der Planungsphase als auch in der Ausführung ermöglicht.
Die strukturmechanische Analyse basiert dabei auf Berechnungsmethoden aus dem Flugzeugbau. Durch seine hohe Genauigkeit und Effektivität bietet das Verfahren in verschiedener Hinsicht einen Mehrwert für Architekten, Bauherren, Generalplaner, Systemstahlbauer und Statiker.
Ihr direkter Ansprechspartner für ein Gespräch zum Thema Heissbemessung ist unser Experte Matthias Stamm, Telefon 061 317 64 52 oder per Mail matthias[punkt]stamm [ät] gruner[punkt]ch
Tagungen:
Treffen Sie uns persönlich
Chancen:
Bei Gruner an 33 Standorten
Attraktive Stellen für qualifizierte Fachleute. Wir nehmen die Chance wahr, um im Team die Aufgaben innovativ und zur Zufriedenheit unserer Kunden zu lösen. Professionalität ist in jeder Beziehung unser Anspruch. Darum investieren wir in Aus- und Weiterbildung sowie in die besten Arbeitsinstrumente.
Bewerben Sie sich auf eine freie Stelle oder senden Sie uns Ihre Initiativbewerbung zu. Wir freuen uns auf Sie.
Gruner Gruneko AG live
Lernen Sie die engagierten Mitarbeitenden der Gruner Gruneko AG kennen und gewinnen Sie einen Einblick in das vielfältige Dienstleistungsangebot im Gebäudetechnikbereich.
Gebäudetechnikplaner
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